Am 10.Mai 1933 brannten tausende Bücher in beinahe jeder Universitätsstadt Deutschlands. Es waren die Studenten selbst, die zuvor Bücher in den Bibliotheken und Buchhandlungen beschlagnahmten die sie als „undeutsch“ oder „unsittlich“ empfanden.
Mit dem Projekt „Ein Ort zum Lesen“ erinnern die Kurator Jürgen Breiter und Katja Cappelen bereits seit 2009 an die Geschehnisse der Bücherverbrennung vor nunmehr 60 Jahren. Jeweils am 10. Mai, dem Jahrestag der Verbrennung, läd eine Installation auf dem Bebelplatz in Berlin, bestehend aus zahlreichen Stühlen auf denen Werke aus der Liste der verbrannten Bücher liegen, zum Innehalten und Lesen ein.
Im Jahre 2013 unterstützte das erste Mal die Forschungsgruppe INKA der Hochschule für Technik und Wirtschaft das Projekt. Neben den Büchern, die vor Ort zum Lesen bereitlagen, konnten sich interessierte Passanten online Hörbücher aus der Liste der Verbrannten Bücher anhören. Zugang erhielt der Leser über in den Büchern steckende Lesezeichen.
Im Eingangsbereich der Juristischen Fakultät soll neben dem „Ort zum Lesen“ der Bücher auch ein Bildungsort hinzu kommen. In würdevollem Abstand zum Mahnmahl und Gedenkort auf dem Platz wird, eingebettet in die historischen Gebäude der Humboldtuniversität, der Bildung und Wissensvermittlung Raum gegeben.